Mein Jakobsweg
Mein Jakobsweg

Herzlich willkommen, lieber Wanderer, Pilger, Spaziergänger!

Auf dieser Seite erzähle ich dir meine Erlebnisse auf "meinem Jakobsweg". Es wird ein paar Jahre dauern, bis ich in Santiago de Compostella angekommen bin. Bis dahin werde ich hier Etappe um Etappe hinzufügen und meine Erlebnisse mit dir teilen.

Vielleicht möchtest du ja auch die eine oder andere Strecke selbst wandern oder sogar einen eigenen Jakobsweg gehen. Dann helfen dir meine Erfahrung vielleicht auch für deine eigene Reise.

Die einzelnen Abschnitte kannst du übrigens alle bei GPSies herunterladen.

Viel Spass.

Abschnitt 3 (3 Tage, 68,5 km)

Etappe 1: 9.7.2019

Endlich komme ich dazu, den nächsten Abschnitt meines Jakobsweges zu wandern. Diesmal sollen es drei Tage sein und von Mainz nach Worms führen. Ich entscheide mich diesmal gegen einen offiziellen Jakobsweg und entscheide mich stattdessen für den Rheinterassenweg. Dieser scheint eine gute Alternative zu sein, da er an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.

In Mainz beginnt meine Wanderung. Ich bin noch nie 3 Tage am Stück gewandert. Mal sehen, wie mein Körper das mitmacht. Insbesondere, weil ich mich gerade erst von einem Knorpelschaden im Sprunggelenk erhole.

Bei schönem, aber nicht zu heissen Wetter mache ich mich also auf den Weg. Erst geht es ein bisschen am Rhein entlang, aber dann schon bald kommt die erste Steigung und recht schnell befinde ich mich mitten in den Weinberger. Und das soll auch die nächsten Tage mehr oder weniger so bleiben. 

Der Weg führt immer auf den Rheinterassen entlang des Rheintals. Tolle Ausblicke über das Rheintal bis nach Frankfurt verschönern den Weg.

Über dem Rhein fliegen mir einige Störche entgegen. 

Die erste Tagesetappe führt mich bis nach Nierstein, einem bekannten Weinort. Hier dreht sich das ganze Leben nur um Wein. Ich übernachte beim Weingut St Urbanshof mit Glockenspiel, dass sich direkt neben meinem Fenster befindet, aber zum Glück um 19 Uhr das letzte Mal für den Tag erklingt.

Etappe 2: 10.7.2019

Am nächsten Morgen verlasse ich Nierstein bei klarem blauen Himmel. Die Wanderung führt mich den ganzen Tag durch die Weinberge. Nachteil dabei ist, dass es so gut wie keinen Schatten gibt. Dafür werde ich immer wieder mit tollen Ausblicken über das Rheintal belohnt. 

In Oppenheim erwarten mich zwei großartige Sehenswürdigkeiten. Über dem Ort thront die Burgruine Landskron. Die Mauerreste aus dem 16 Jahrhundert geben einem eine tolle Vorstellung davon, wie es hier damals ausgesehen hat.

Etwas weiter treffe ich auf die Katharinenkirche. Ein toller gotischer Bau aus dem 13. Jahrhundert. Insbesondere die Architektur und die Buntfenster sind beeindruckend. Hier bekomme ich auch endlich meinen ersten Pilgerstempel dieses Abschnitts.

 

Weiter geht es durch die Weinberge bei sengender Hitze. Da freut man sich mal über ein bisschen Schatten, wie hier auf der alten Römerstrasse.

Verschiedene kleine Weinorte lasse ich rechts und links liegen bis ich schliesslich in Bechtheim auf ein paar weitere Sehenswürdigkeiten stoße, wie z.B. die Romanische Basilika St. Lambertus.

Noch ein paar Kilometer weiter schleppe ich mich bis nach Osthofen, wo ich in einem Gästehaus eine Übernachtung finde. Da es am nächsten Tag regnen soll, wollte ich noch möglichst dicht an Worms ran kommen.

Etappe 3: 11.7.2019

Am dritten Tag schlägt das Wetter tatsächlich um. Es ist bewölkt und als ich gerade losgehe, kommen auch die ersten Regentropfen. Von daher bringe ich die letzten Kilometer nach Worms schnell hinter mich. Tatsächliche treffe ich jetzt auch wieder immer öfter auf die "Jakobsmuschel". 

Letztes Highlight ist dann der Dom in Worms. Hier hole ich mir nach der Besichtigung noch einen weiteren Pilgerstempel ab. Danach verlasse ich den regnerischen Ort und nehme die nächste Bahn zurück nach hause.

Dies war der bisher schönste Teil meines Jakobswegs. Die herrlichen Aussichten über das Rheintal sind schon etwas aussergewöhnliches.

Abschnitt 2 (2 Tage, 49 km)

Etappe 1: 25.10.2017

Der zweite Abschnitt meines Jakobsweges hat mich von Frankfurt nach Mainz geführt. Ein meist schöner Abschnitt immer am Main entlang. Allerdings muss ich zugeben, dass es nicht ganz der geplante Weg war.

Ich habe mir auf der Seite Jakobswege in Deutschland eine Teilstrecke heruntergeladen und bin davon ausgegangen, dass diese auch mit der Jakobsmuschel ausgeschildert ist. Das war aber leider nicht der Fall. Der ausgeschilderte Weg hat sich immer mehr von meiner geplant Strecke entfernt, so dass ich mir nicht mehr sicher war, ob ich am Ende in Mainz ankomme. Daraufhin habe ich mir lieber meinen eigenen Weg gesucht. Später bin ich dann wieder auf ausgeschilderte Jakobswege gekommen, die allerdings eine etwas andere Muschel gezeigt haben. Naja, am Ende bin ich dann doch in Mainz gelandet.

 

Gestartet habe ich diese Etappe am "Haus am Dom" im Zentrum von Frankfurt. Dort habe ich mir den ersten Stempel in meinen Pilgerpass drucken lassen. Cool. Das heißt wohl, dass es jetzt richtig los geht.

 

Also, Rucksack geschultert und los geht es. Erstmal runter zum Main und rüber über den "Eisernen Steg", der mit Unmengen an Liebesschlössern behängt ist. Auf der anderen Seite stoße ich dann auch zum ersten mal auf einen Wegweiser mit der gelben Muschel. Juhuuu, ich bin auf einem Jakobsweg. Diesem folge ich erstmal eine ganze Zeit immer am Main entlang.

Hinter Frankfurt nimmt der Weg, den ich aus dem Internet runtergeladen hat eine Abkürzung, als der Main einen kleinen Umweg fliesst. Die Beschilderung geht jedoch in eine andere Richtung und ich entscheide mich dafür, dem Wegweiser zu folgen. Gute Idee, vorerst. Der Weg folgt weiterhin dem Main und ich komme durch Höchst durch. Das ist wirklich schön dort, hätte ich gar nicht so gedacht. Doch dann biegt der Weg ab und umrundet den Industriepark. Anschliessend kehrt der Weg jedoch nicht zum Main zurück, sondern entfernt sich immer weiter. Ich werde ungeduldig und verlasse nach einiger Zeit den ausgeschilderten Weg und kehre zum Main zurück. Dort entdecke ich nach einiger Zeit wieder einen Wegweiser mit gelber Muschel, der jedoch etwas anders aussieht. Hmmm. Ich bin verwirrt und nehme mir vor, mich mal bei der Jakobusgesellschaft zu erkundigen.

 

Von nun an bleibe ich lieber auf dem Mainwanderweg. Ich habe nämlich schon eine zusätzliche Wegstrecke von ca. 10 km auf mich genommen. In Kelsterbach überquere ich noch einmal den Main, um mich erstmal im vorgebuchten Best Western Hotel auf dem Bett auszuruhen. Abends gibt es noch etwas zu essen im Mönchhof, einer kleinen Gaststätte mit Biergarten. Die knapp 30 km waren dann doch mehr als ich eigentlich an diesem Tag vor hatte.

Etappe 2: 26.10.2017

Am zweiten Tag gibt es keine Experimente. Ich bleibe so gut es geht am Main, mal mit Muschel-Wegweiser mal ohne.

 

Vor Mainz stehe ich plötzlich vor einer halbherzigen Absperrung. Der Mainwanderweg soll hier wegen Baustelle gesperrt sein. Da ich aber weit und breit keine Baustelle sehe, ignoriere ich das Schild. Erst einige Kilometer später weiss ich, was gemeint ist. Der Bahndamm wird erneuert und mittlerweile bin ich umgeben von ziemlich großen Baufahrzeugen. Gott sei Dank hindert mich niemand am weiterwandern. Das wäre schon wieder ein ganz schön großer Umweg gewesen, wenn ich hätte umdrehen müssen. Allerdings hat sich dieser kleine Igel auch nicht weiter von dem Lärm stören lassen.

Gegen Mittag erreiche ich dann Mainz. Die letzten Meter führen mich durch die Altstadt zum Dom. Dort hole ich mir noch meinen nächsten Pilgerstempel. Puh.

 

Abschnitt 1 (1 Tag, 29 km)

1.8.2017

So, die erste Etappe ist geschafft. Ich habe den Zubringer zum nächstgelegenen Jakobsweg geschafft. Die Tour ging vom heimischen Friedrichsdorf in die Innenstadt von Frankfurt. 29 km. Hier ein paar Impressionen und der Link zur Tour.

Ich starte in Friedrichsdorf und wandere erstmal durch den Dillinger Wald nach Bad Homburg. Hier kann man immer mal wieder einen Blick auf das Ziel werfen. ca. 30 km liegen vor mir.

In Bad Homburg treffe ich auf den "Hölderlin Pfad". Dieser wird mir den Weg bis nach Frankfurt in die Innenstadt weisen. Er gedenkt dem Dichter Friedrich Hölderlin, der von mehr als 200 Jahren jeden ersten Donnerstag im Monat von Bad Homburg nach Frankfurt gelaufen ist, um seiner Geliebten Susette Gontard durch die Hecke einen Liebesbrief zu geben.

Der Pfad beginnt am Bad Homburger Schloss in dessen Hof der "weisse Turm" steht.

Über den Feldern zwischen Bad Homburg und Frankfurt braut sich etwas zusammen. Ich habe Glück und die Wolken ziehen vorbei. Ich bekomme den Tag über nur ein paar Regentropfen ab, die aber bei 30 Grad eine willkommene Abkühlung sind.

Das Grün-Gürtel-Tier beim Alten Flughafen Bonames. Der ehemalige Militäflughafen wurde 2001 der Natur zurück gegeben. Auf der ehemaligen Landebahn kann man jetzt hervorragend Skaten.

Hier überquere ich die Nidda. Hier ist Frankfurt besonders schön.

Die Homburger Allee wurde im Jahre 2000 mit neuen Linden bestückt. Sie führt mich direkt in die Vororte von Frankfurt.

Das Ziel ist erreicht. Die Hauptwache im Zentrum von Frankfurt. Von hier sind es nur noch ein paar hundert Meter zum ersten offiziellen Jakobsweg, aber das hebe ich mir für die nächste Etappe auf. Alles in allem war es eine schöne, abwechslungsreiche Tageswanderung.

Jetzt noch schnell ein Stück Kuchen im Café Carin und dann geht es mit der Bahn erstmal wieder nach hause. Ich freue mich schon auf meine nächste Etappe. Diese soll mich auf dem Jakobsweg nach Mainz bringen.

Die Idee entsteht

8.2.2017

"Der Jakobsweg beginnt an der eigenen Haustür!" Dieser Satz, den ich in Hape Kerkelings Buch "Ich bin dann mal weg!" gelesen habe, hat sich in meinem Kopf festgesetzt. Wäre das nicht cool, wenn man von zuhause bis nach Santiago de Compostela wandern würde. Grandiose Idee.

 

Doch erstmal ist es nur eine Idee oder ein Traum. Wie soll man das machen? Am Stück geht das nicht, so lange bekomme ich keinen Urlaub. Also muss es in Etappen sein über viele, viele Jahre. Ja, das ist ein Plan.

 

Und so sieht mein Plan aus.

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